Zu den besonders reizvollen Schlossanlagen der Klassik Stiftung Weimar gehört das Schloss Kochberg mit Park und Theater, das jährlich tausende von Besuchern von nah und fern anzieht. Der einstige Landsitz von Goethes Liebe Charlotte von Stein zählt mit seinem herrlichen Landschaftspark und dem einzigartigen Privattheater zu den schönsten Orten in Thüringen. Ein Audio-Guide führt durch das Museum, den Landschaftspark und das Theater.
Museum Schloss Kochberg
Das Wasserschloss wurde um 1600 im Stil der Renaissance erbaut. 1733 erwarben die Freiherren von Stein das Rittergut Kochberg. Im Schloss, wo Goethe häufig und gern zu Gast war, erzählt das Museum die Geschichte der Liebe zwischen dem Dichter Goethe und der ehemaligen Hofdame Charlotte von Stein. Eine Zimmerflucht vom Salon bis zum Festsaal, eingerichtet mit kostbaren Gemälden, Möbeln, Silhouetten und Zeichnungen aus dem Familienbesitz der von Steins, erweckt den Anschein, als sei die Dame des Hauses nur auf einem Spaziergang im Park und würde Goethe jeden Augenblick erwarten. Auf einem Rokokosofa im Festsaal schaukelnd können die Besucher der Stimme eines Schauspielers lauschen, der Briefe Goethes an seine „liebe Lotte“ vorliest. So können das Glück, die Spannungen und auch der Alltag dieses noch immer geheimnisumwitterten Liebesverhältnisses zwischen dem Dichter und der sieben Jahre älteren, mit dem sachsen-weimarischen Oberstallmeister Josias von Stein verheirateten Charlotte von Stein miterlebt werden.
Reges Theaterleben im Liebhabertheater Schloss Kochberg
Theater an der Klassik Stiftung Weimar
Weltweit einzigartig ist das klassizistische Privattheatergebäude, das Carl von Stein im späten 18. Jahrhundert erbaute: das Liebhabertheater. Ein Säulenportikus empfängt die Besucher des sorgsam restaurierten kleinen Theaters. Zuschauer- und Bühnenraum sind mit Säulen und verschiedenen von Hand marmorierten Papiertapeten festlich gestaltet. Friese, Bordüren und Blumenfestons setzen Akzente und betonen die architektonischen Formen. Das Theater ist Teil der European Route of Historic Theatres, des heute größten Kulturprojektes der Europäischen Union.
Beim jährlichen Sommerfestival von Mai bis Oktober locken an den Wochenenden Opern- und Theateraufführungen, Kammerkonzerte und Lesungen mit renommierten Künstlern ein begeistertes Publikum aus aller Welt in den klassizistischen Musentempel auf dem Land. Das Programm vermittelt ein ganz besonderes Erlebnis: Aufgeführt werden Werke des Barock, der Klassik und der Romantik, die hier im authentischen historischen Theater zum großen Teil der historischen Aufführungspraxis entsprechend gezeigt werden und aus nächster Nähe zu erleben sind.
Ein Gartenfestival, das Kochberger Gartenvergnügen im Mai und der Kochberger Nikolausmarkt im Dezember runden das Programm auf Schloss Kochberg ab.
Schlosspark
Der romantische Landschaftspark mit zahlreichen Parkarchitekturen, einem weitverzweigten Wassersystem und vielen verschwiegenen Sitzplätzen lädt zu Spaziergängen ein. Unter prächtigem altem Baumbestand führen verschlungene Wege zu einem Leinwandhäuschen, einer Turmruine, einer Grottenanlage mit Begräbnisplatz, einem Badesee sowie zu einem außergewöhnlichen Blumengarten.
Kirche St. Michael
Sehenswert ist auch das Interieur der reich ausgestatteten, mitten im Dorf Großkochberg stehenden ehemaligen Patronatskirche.
Das Schlossrestaurant bietet regionale und saisonale Küche mit Wildspezialitäten und hausgebackenem Kuchen.
Schloss Kochberg, Klassik Stiftung Weimar
07407 Uhlstädt-Kirchhasel, OT Großkochberg, Tel: 036743 / 225 32
In der Sommersaison von Ende März bis Ende Oktober geöffnet.
Liebhabertheater Schloss Kochberg
Theater an der Klassik Stiftung Weimar
Spielplan unter www.liebhabertheater.com
Kartenreservierungen:
Ganzjährig: theaterkasse@liebhabertheater.com
Ende März bis Okt: während der Öffnungszeiten an der Museumskasse, Tel.: 036743 – 225 32
Nov. bis März: Mo. – Sa. 10 – 18 Uhr über Gunter Müller, Tel.: 03647 / 41 45 81
Schlossrestaurant Kochberg
Tel.: 036743 / 254 210
Als erste Nachweise dafür, seit wann Einwohner Uhlstädts und deren benachbarten Orte sich mit der Langholzflößerei beschäftigten, können Angaben aus den Amts-Rechnungen des 16. Jahrhunderts von Jena-Burgau gelten. Aber auch hier ist davon auszugehen, dass Uhlstädter die Flößerei schon wesentlich früher betrieben haben.
Einem späteren Bericht zufolge transportierten Flößer aus Uhlstädt und Ober- und Kleinkrossen 1653 Stammholz für den Brückenbau in Oberkrossen aus dem Oberland hierher. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts, z.B. im Jahre 1882 standen die Uhlstädter Floßherren und die waldbesitzenden Bauern und Holzhändler, die auf der Saale ihre Flöße lenkten, mit einem Jahresaufkommen von 174 Flößen in der Statistik an dritter Stelle. Die “Bauernwälder” um Uhlstädt wurden bereits im 19. Jahrhundert in die planmäßige Forstkultur einbezogen. Die ordentliche Waldbewirtschaftung war die Grundlage der Langholzflößerei, die von Uhlstädt aus betrieben wurde. Die Einbindestellen für Stammholz im Raum Uhlstädt befanden sich bis in die 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts an der Mündung der Mühllache in die Saale, an der so genannten Saalspitze; in Oberkrossen ganz in der Nähe der “Linde”, einst eine beliebte Flößergastwirtschaft und in Weißen am Saalebogen unterhalb der Weißenburg.
Erst Jahrzehnte später, als von den alten Flößern schon keiner mehr lebte, bauten Uhlstädter und Weißner im Rahmen der Arbeiterfestspiele 1984 zum Folklorefest in Rudolstadt wieder Langholzflöße. Einige von ihnen fanden Gefallen daran und nahmen dieses Fest zum Anlass, die Jahrhunderte alte Tradition wieder aufleben zu lassen und gründeten im gleichen Jahr den “Flößerverein Uhlstädt, Oberkrossen und Rückersdorf e. V.” Der neue Verein entwickelte sich in den Folgejahren zu einem der aktivsten in der Gemeinde und der Region. Er machte den Namen Uhlstädts weit über die Grenzen Thüringens hinaus bekannt.
1987 gestaltete der Verein das 1. Uhlstädter Flößerfest, das seitdem regelmäßig alle zwei Jahre zu Pfingsten gefeiert wird und tausende Gäste anzieht. Hier werden alte Bräuche wieder lebendig. Höhepunkt eines jeden Flößerfestes ist die Große Floßparade mit der Überfahrt über das Saalewehr. Der Uhlstädter Verein war Gründungsmitglied der deutschen und internationalen Flößereivereinigung und nahm an deren Treffen in den deutschen Flößereiregionen sowie in Kärnten, Spanien, Frankreich, Kanada, Schweden und Norwegen teil. Bereits zweimal fanden deutsche Flößertreffen in Uhlstädt statt. In Fernsehproduktionen demonstrierten die Uhlstädter Flößer mehrfach ihr Können. Im alten Wehrhaus am Saalewehr wurde ein Flößereimuseum eingerichtet und im Juni 2001 eröffnet. In den Jahren 2000 und 2002 baute man im tschechischen Litomerice große Langholzflöße (68m x 6,50m) und fuhr mit diesen in mehren Etappen auf der Elbe bis nach Dresden und Meißen.
Im Flößerverein wurde auch die Idee geboren, das Flößen auf der Saale touristisch zu vermarkten. Das Vereinsmitglied Olaf Eckardt war es, der 1994 das erste Touristenfloß baute und mit Gästen saaleabwärts fuhr. 1995 gründete er die Uhlstädter Touristische Saaleflößerei GbR. Deren 2 – 3 stündige Floßfahrten von Kirchhasel nach Uhlstädt erfreuen sich seitdem immer größerer Beliebtheit. Kommen auch Sie einfach mal zu uns und erleben Sie eine solche beschauliche Floßfahrt. Zwei geprüfte Flöße mit einer Platzkapazität von jeweils bis 25 Personen stehen Ihnen täglich zur Verfügung. Auf zwei verschieden langen Fahrtsstrecken zwischen Kirchhasel und Uhlstädt können Sie das herrliche Saaletal vom Fluss aus genießen. Am Ziel angekommen, können Sie den Grillplatz nutzen, dem Flößereimuseum einen Besuch abstatten oder unsere anderen touristischen und gastronomischen Angebote in Anspruch nehmen.






